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Der Tischumwerfer

„Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben.“ (Matthäus 28,18)

Wann finden wir eine Story interessant und mitreißend? Matthäus hält in seinem Bericht die Spannung aufrecht, indem er es uns leichtmacht, in die Helden der Geschichte zu schlüpfen, zu erahnen, was sie denken und fühlen. Ihre Worte verraten ganz viel darüber (Kapitel 21, Verse 12-17 und 23-27). Deshalb schauen wir uns hier fünf Aussagen aus dem Bericht genauer an.

Aussage 1 – Jesus:

„Es heißt in der Schrift: ‚Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein.‘ Ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus!“

Wer ist der Mann, der diese Worte sagt? Viele kannten ihn als außergewöhnlichen Lehrer des jüdischen Gesetzes. Andere hielten ihn für einen Propheten Gottes, also jemanden, der den Menschen weitersagt, was Gott ihm sagt. Es war offensichtlich, dass Gott ihm nicht unwichtig war. Aber warum stört er den gewohnten Betrieb in der Nähe des Tempels? Er legt alles lahm und jagt sogar die Taubenverkäufer und Geldwechsler fort! Was hat ein frommer Mann gegen Tempelsteuer und Opfertiere? Er prangert ihre Gier an: Anstatt Gott die Ehre zu geben, nehmen sie lieber den Tempelbesuchern ihr Geld ab – das „Tempelgeschäft“ war nicht frei vom Profitdenken. Wer ist der Mann, dass er ihnen ins Herz schauen kann?

Aussage 2 – Kinder:

„Gepriesen sei der Sohn Davids!“


Nein, das war kein Kindergeburtstag im Tempel. Sie sind wohl mit ihren Eltern mitgekommen. Wen feierten sie mit ihren lauten Rufen, wer war mit „Sohn Davids“ gemeint? Eigentlich bezeichneten Theologen so den Mann, den Gott schicken würde, einen König aus der Dynastie des großen israelischen Königs David. „Sohn Davids“ war also ein Königstitel. Womit hatte Jesus diesen Titel verdient? Die Leute sahen, wie er vor Ort Blinde und Lahme auf übernatürliche Weise heilte. In den heiligen Schriften stand, dass der gottgesandte König solche Dinge tun wird. Konnte es sein, dass Jesus tatsächlich DER König war?

Aussage 3 – Priester:

„Hörst du eigentlich, was die da rufen?“

Erst jetzt wagten sie etwas zu sagen: Die führenden Priester und Theologen sahen, wie Jesus mit Vollmacht und Autorität handelte, aber sie waren nicht bereit, ihn als den von Gott geschickten König anzuerkennen. Sie kannten die heiligen Schriften ziemlich gut. Es gab schon Stellen, die Jesus verblüffend genau beschrieben. Aber er passte nicht in ihr System. Er stahl ihnen die Aufmerksamkeit und deckte schonungslos ihre Schwächen auf. Für sie war unerträglich, dass Jesus als König bezeichnet wurde. Sie meinten, er solle es den Kindern verbieten. Warum weist Jesus diesen Ehrentitel nicht zurück?

Aussage 4 – Jesus:

„Habt ihr nie das Wort gelesen: ‚Unmündigen und kleinen Kindern hast du dein Lob in den Mund gelegt‘?“

Jesus spricht ihre Sprache: Auf die Frage der Geistlichen antwortet er mit einer Gegenfrage auf ihrem Fachgebiet. Er zitiert eine Aussage aus einem Gedicht des berühmten König David, der auch ein großer Poet gewesen war. Natürlich kannten die Theologen dieses Gedicht. Das Gedicht handelt von einem Menschen, der von Gott gekrönt wird (Die Bibel: Psalm 8,6). Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl: Wenn Jesus das Lob von den Kindern annimmt, das im Gedicht Gott zugesprochen wird und das ganze Gedicht auf sich bezieht, macht er klar: Ich bin der Gott-König.

Aussage 5 – Priester:

„Woher nimmst du dir das Recht, das alles zu tun?“


Inzwischen ist seit dem Vorfall im Tempel ein Tag vergangen. Jesus ist wieder im Tempel. Da kommt die Tempelelite auf ihn zu und möchte abschließend klären, wer Jesus das Recht gegeben hat, auf diese Weise aufzutreten. Die Frage war eigentlich schon mit dem Verweis auf das Gedicht von König David beantwortet. Wollten sie ihn herausfordern und dann der Gotteslästerung beschuldigen? Jesus antwortet mit einer klugen Gegenfrage, die den Fragenden klarmacht: Wenn ihr ehrlich zu euch selbst wäret, würdet ihr eingestehen, dass ich der von Gott geschickte König bin.

Fazit

Durch sein Auftreten, seine Wunder und Worte machte Jesus deutlich, dass er von Gott geschickt wurde, um die Menschen von ihren Sünden zu retten. Dafür ist er am Kreuz gestorben und aus den Toten auferstanden. Wer Jesus als König, als seinen Herrn anerkennt, kann sicher sein: Jesus hat meine Sünden bezahlt, ich darf zu Gottes Königreich gehören.

#denkweiter: Die Bibel: Matthäus 21,12–17 und 23–27

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