„Gut ist nur Gott, sonst niemand.“ Markus 10,18
Kennst du deine Rentenversicherungsnummer auswendig? – Ich auch nicht. Aber vielleicht musstest du sie schon mal rauskramen. Wozu braucht man die Nummer eigentlich? Da hat jemand schon vorgedacht und Maßnahmen ergriffen, damit die Altersversorgung geordnet abläuft. Aber das weißt du. Eigentlich lautet die Frage: Wozu soll ich mir als junger Mensch Gedanken um meine unendlich weit entfernte Rente machen? Immer wieder muss man sich anhören, Vorsorge sei wichtig. Warum sollte man es drauf ankommen lassen?
„Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?“ Da scheint jemand weit voraus zu planen: Ein junger Mann stellte diese Frage Jesus. Jesus von Nazareth, genannt Christus, war bekannt für tiefsinnige und originelle Reden und übernatürliche Heilungen. Er galt als Meister in der Auslegung von religiösen Schriften. Er war wirklich gut darin. Umso seltsamer erscheint seine Antwort: „Warum nennst du mich gut? Gut ist nur Gott, sonst niemand.“ Was hat diese Antwort mit der gestellten Frage gemeinsam?
Wie war die Frage nochmal? Da will jemand wissen, wie er ewig leben kann. Das sollte kein Witz sein. Wie viele Menschen seiner Zeit, glaubte auch dieser junge Mann an ein Leben nach dem Tod, an das ewige Leben. Er teilte die Ansicht der Mehrheit: Um das ewige Leben zu bekommen, muss man gut sein, also gutes Tun und die Gebote des einzigen wahren Gottes einhalten; wer Gottes Gebote einhält, wird von ihm beschenkt. Wer reich war galt als gut und gerecht. Reichtum war für sie der sichtbare Beweis, dass der Mensch Gottes Gunst auf seiner Seite hatte.
„Du sollst keinen Mord begehen, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst keine falschen Aussagen machen, du sollst niemand um das Seine bringen, ehre deinen Vater und deine Mutter!“ Der junge Fragesteller war wohl ein anständiger Mensch. Er bestätigte, die Gebote gehalten zu haben, die Jesus ihm aufgezählt hatte. Auch sein großes Vermögen sprach davon, dass er Gottes Gunst durch Gutestun erworben haben musste. Trotzdem spürte er, dass ihm noch etwas fehlte. Was Jesus im Anschluss sagte, hat er eher nicht erwartet: Er sollte alles verkaufen, das Geld an Arme verteilen und Jesus nachfolgen!
Da hatte Jesus den Nagel auf den Kopf getroffen. Und damit beantwortete Jesus die eigentliche Frage des jungen Mannes: Wie kann ich gut sein? Eigentlich hatte er sie gleich am Anfang beantwortet. Er hatte sofort verstanden, was der junge Mann bewegte. „Gut ist nur Gott, sonst niemand“, war seine scheinbar unpassende Antwort. Was hatte Jesus im Klartext gesagt? „Du kannst nicht gut genug für das ewige Leben sein. Niemand kann das, nur Gott ist gut genug. Gib deinen Besitz auf, der dir angeblich bescheinigt, dass du ein guter Mensch bist. Sei nicht selbstgerecht. Komm mit mir und ich werde dir zeigen, wie du ewig leben kannst.“
Das war zu viel des Guten! Traurig ging der junge reiche Mann weg. Die Schüler von Jesus hatten das Gespräch mitgehört. Sie waren schockiert, als Jesus sagte: „Wie schwer ist es, ins Reich Gottes zu kommen! Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher ins Reich Gottes kommt.“ Wer kann denn überhaupt gerettet werden, wenn ein Mensch, den Gott offensichtlich reich werden ließ, weil er gut war. Sie hatten noch nicht ganz verstanden, was Jesus meinte: Der Reichtum ist kein Zeichen, dass der Mensch gut und gottgefällig ist; wer meint, gut zu sein, wird nicht ins Reich Gottes kommen, also ewig leben.
Hätte er doch bis zu Ende zugehört. Dann hätte der junge Mann vielleicht vollends verstanden, was Jesus ihm sagen wollte. Denn Jesus antwortete seinen verwirrten Schülern auf die Frage, wer denn überhaupt das ewige Leben erreichen kann: „Bei den Menschen ist das unmöglich, aber nicht bei Gott; für Gott ist alles möglich.“ Gott macht es möglich! Niemand kann sich ewiges Leben durch gute Taten verdienen. Das ewige Leben ist ein Geschenk Gottes. Gott schenkt es jedem, der seinem Sohn Jesus Christus Vertrauen schenkt, der glaubt, dass er Gottes Gesandter ist. Jesus öffnet das Reich Gottes für Menschen, indem er für ihr Versagen die Strafe auf sich nimmt. Und obendrein schenkt er ihnen seine eigene Güte, die für das ewige Leben notwendig ist!
#denkweiter: Die Bibel: Markus 10,17–27